Seit gut drei Jahren ist in Fachkreisen anerkannt dass HIV Patienten nicht mehr ansteckend sind wenn sie die richtige Therapie erhalten. Das heisst jeden Tag ein Medikamentencocktail und regelmässige Blutuntersuche. Dennoch riskieren HIV Positive Gerichtsverfahren und Strafen wenn sie ungeschützt Geschlechtsverkehr haben. Kann die infizierte Person nicht glaubhaft machen, dass ihr Partner von der Ansteckung wusste, ist eine Strafe wegen vorsätzlicher schwerer Körperverletzung die Regel auch wenn keine Ansteckung vorliegt.
Immer wieder kommt es vor dass HIV Positive von ehemaligen Partnern deswegen angezeigt werden.
TagesAnzeiger, 09.02.2012, Auflage/ Seite 197034 / 1 8294, Ausgaben 300 / J. 9461864 / Tagi_12_02_09.pdf
Der Alterungsprozess bei Menschen die mit HIV mit oder ohne Therapie leben wird noch nicht gut verstanden. Das Immunsystem zeigt ähnliche Anomalien bei alternden Menschen wie bei Menschen mit unbehandeltem HIV; dazu gehören tiefere CD4-Zellen, eine reduzierte Aktivität der Thymusdrüse und kürzere Telomere . Oxidativer Stress, bei welchem ein Überschuss an freien Radikalen das Immunsystem beeinträchtigt und welcher zur Alterung beiträgt, scheint auch die Vermehrung der HI-Viren zu fördern. Dies könnte heissen, dass sich eine HIV-Infektion und der Alterungsprozess gegenseitig begünstigen. Andererseits zeigen neuere Erhebungen, dass viele HIV-Infizierte unter moderner Therapie eine praktisch normale Lebenserwartung haben können.
Der erfolgreiche Einsatz antiretroviraler Medikamente hat zur Folge dass sogenannte Aids-definierende Erkrankungen bei unterdrückter Viruslast und erhöhten CD4-Zellenwerten weniger häufig auftreten. Die verbesserte Lebenserwartung führt aber dazu, dass sowohl HIV-spezifische wie auch mit HIV nicht assoziierte Alterungskomplikationen häufiger beobachtet werden. Mehrere Studien beweisen: Je tiefer die Zahl der CD4, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch mit HIV nicht-AIDS-definierende Komplikationen aufweist. Dieser Umstand ist die momentane Begründung für einen früheren Therapiestart.
Ältere antiretrovirale Medikamente, welche in wirtschaftlich schwachen Ländern immer noch verbreitet eingesetzt werden, beschleunigen DNA-Mutationen der Mitochondrien. Dieser Prozess ist ein Hinweis auf eine beschleunigte Alterung. Die Autoren dieser Studie weisen auch darauf hin, dass durch AZT, d4T und ddI verursachte Mitochondrienschäden durch normale Zellmechanismen nicht repariert werden können. Die Autoren belegen Hinweise auf eine beschleunigte Alterung, die erhöhte Prävalenz der Gebrechlichkeit, Schwächung der unteren Gliedmassen und körperlicher Funktionsfähigkeit im Vergleich mit HIV-negativen Menschen gleichen Alters und eine Schwächung der Gliedermuskulatur.
Es ist nicht klar, ob diese Konditionen Langzeitnebenwirkungen der eingesetzten Medikamente sind, oder aber die langfristige Konsequenz vergangener opportunistischer Infektionen. Die Tatsache, dass diese Probleme bei älteren Patienten über 50 auftreten, bei welchen AIDS diagnostiziert wurde und die zum Teil mehrere opportunistische Infektionen durchgemacht haben könnte auch den Umstand verdecken, dass viele Menschen mit einer bereits lange andauernden HIV-Infektion trotz erfolgreicher Therapie körperlich in schlechter Verfassung sind.
Einige der Altersgebrechen die wir in Menschen mit HIV beobachten sind bedingt durch die Lebensweise oder stark assoziiert mit einer Immunschwäche. Dazu gehören Krebsarten sowie Herz-Kreislaufbeschwerden.
Einige Wissenschaftler sind der Überzeugung, dass diese Alterserscheinungen die Folge lange andauernder mitochondrialer Toxizität sind. Diese Erklärung wird aber nicht von allen Wissenschaftlern als Hauptursache akzeptiert. Die Kritiker weisen auf die Vielzahl Faktoren hin, welche kumulierte Zell- und Gewebeschädigungen verursachen können.
Italienische Forscher berichteten kürzlich, dass bei Menschen mit HIV Altersbeschwerden 10 bis 15 Jahre früher auftreten als normal . In der Studie wurden 2'850 Menschen mit HIV beobachtet, welche zwischen 2002 und 2009 an der Klinik in Modena behandelt wurden. Die Patienten waren im Durchschnitt 46-jährig, 37% waren Frauen und 75% wiesen eine Lipodystrophie auf. Die Studie analysierte die Häufigkeit kardiovaskulärer Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, Knochenbrüchen und Nierenversagen. Die Forscher fordern aggressive Überprüfung, Diagnose und Behandlung innerhalb der Routinekontrollen bei HIV.
Im gleichzeitig erschienen Editorial schreibt Jacqueline Capeau : „In jeder beobachteten Altersgruppe war die Wahrscheinlichkeit von Komorbiditäten gegenüber der Kontrollgruppe erhöht. Warum? Ist etwa der ganze Alterungsprozess bei diesen Patienten beschleunigt? Sind alle HIV-Patienten gleichermassen betroffen? Was kann man tun?“ Sie schreibt weiter, dass chronische Entzündungsprozesse und Immunaktivierung mit der HIV-Infektion einhergehen, was bedeutet, dass die Betroffenen mit grosser Wahrscheinlichkeit von altersbedingten Erkrankungen betroffen sind. Die Lipodystrophieprävalenz der untersuchten Patientengruppe ist sehr hoch. Dies deutet auf einen späten Therapiebeginn und möglicherweise auch den Einsatz von Medikamenten mit ungünstigem Nebenwirkungsprofil hin. Rauchen, schlechte Ernährung und Drogengebrauch könnten weiter zu den schlechten Resultaten beitragen. Capeau schlägt vor, Entzündungshemmer wie Aspirin und Statine vermehrt einzusetzen.
Beobachten wir ähnliches in der Schweiz?
Eine Kurzumfrage bei den Ärzten der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie zeigt: eher nein. Bei älteren, HIV-infizierten früheren Drogengebrauchern wird ähnliches beobachtet, bei anderen Patientengruppen eher nicht. Diesen geht es vielmehr je länger je besser. In diesem Zusammenhang interessiert uns die Obel Studie aus Dänemark . Sie zeigt eindrücklich, dass ein erhöhtes Todesfallrisiko bei Menschen mit HIV Risikofaktoren zugeordnet werden kann, die bereits beim Therapiestart bekannt sind (bestehende AIDS-definierende Erkrankungen, Komorbiditäten, problematischer Alkohol- und Drogengebrauch). Patienten ohne Risikofaktoren haben bei erfolgreicher Therapie eine praktisch identische Lebenserwartung wie die Normalbevölkerung. Dies ist mit einem generellen ausgeprägten vorzeitigen Altern bei allen HIV-Infizierten kaum vereinbar. Optimismus ist also angebracht.
Dass die Diskussion der vorzeitigen Altersbeschwerden bei HIV derart heftig geführt wird, mag damit zusammenhängen, dass wir, wie bereits erwähnt, noch einiges nicht richtig verstehen und einordnen können, und dass andererseits von Seiten der Pharmaindustrie Druck gemacht wird. Angesichts der Altersstruktur in Industrieländern sind anti-ageing Produkte ein riesiger und äusserst lukrativer Markt.
Der Autor dankt Prof. Hj. Furrer vom Inselspital Bern für die Durchsicht des Manuskripts.
Gebrechlichkeit
Mit diesem Wort assoziieren wir Schwäche, Verletzlichkeit und Behinderungen aller Art, aber auch fortgeschrittenes Alter. Damit Gebrechlichkeit als unabhängiges Syndrom diagnostiziert werden kann, müssen drei der folgenden Kriterien erfüllt sein:
Studien bei älteren Menschen mit HIV zeigen, dass tiefere CD4-Zahlen mit Gebrechlichkeit assoziiert sind. Diese kann aber nicht in Zusammenhang mit dem Einsatz bestimmter Medikamente gebracht werden. Ein Vergleich von Männern ohne HIV aus derselben ethnischen Gruppe und gleichen Alters mit HIV-positiven Männern zeigte, dass letztere häufiger gebrechlich sind. Je länger die Dauer der HIV-Infektion, desto höher ist die Prävalenz – so ist die durchschnittliche Gebrechlichkeit von 55-jährigen Männern mit HIV seit mehr als vier Jahren mit dem von 65-jährigen nichtinfizierten Männern vergleichbar.
Die Telomere sind die aus repetitiver DNA und assoziierten Proteinen bestehenden Enden der Chromosomen. Telomere sind für die Stabilität von Chromosomen wesentliche Strukturelemente der DNA. Telomere werden mit biologischen Vorgängen in Verbindung gebracht, die mit der Alterung von Zellen (Zellseneszenz), aber auch deren Immortalisierung (und damit auch Entstehung von Krebs) zusammenhängen.
Payne BAI et al. Mitochondrial aging is accelerated by anti-retroviral therapy through the clonal expansion of mtDNA mutations. Nature Genetics, advance online publication, 26 June 2011
Guaraldi G et al. Premature age-related comorbidities among HIV-infected persons compared with the general population. Clin Infect Dis, online edition, doi: 10.1093/cid/cir627, 2011
Capeau J. Premature aging and premature age-related comorbidities in HIV-infected patients: facts and hypotheses. Clin Infect Dis, online edition, doi: 10.1093/cid/cir628, 2011
Obel N, Omland LH, Kronborg G, Larsen CS, Pedersen C, et al. (2011) Impact of Non-HIV and HIV Risk Factors on Survival in HIV-Infected Patients on HAART: A Population-Based Nationwide Cohort Study. PLoS ONE 6(7): e22698. doi:10.1371/journal.pone.0022698
In die PARTNER-Studie werden Paare aufgenommen, bei denen ein Partner HIV-positiv, und der / die andere HIV-negativ ist. Die HIV-positive Person ist unter Therapie, und das Paar verwendet beim Sex kein oder nicht immer ein Kondom.
Was vor dem EKAF-Statement noch Schockwellen ausgelöst hätte, wird jetzt klinisch untersucht: die Auswirkung der HIV-Therapie auf das Übertragungsrisiko bei Paaren, die sich entschieden haben, angesichts unterdrückter Viruslast beim Sex ab und zu oder immer auf Kondome zu verzichten.
Das EKAF-Statement wurde vor drei Jahren sowohl heftig begrüsst wie auch kritisiert. Die Kritiker bemängelten fehlende Daten, vor allem aus der Gruppe homosexueller Menschen. Die EKAF hat allerdings nie behauptet, dass das Übertragungsrisiko unter Therapie gleich Null sei - man ist einfach aus der Beobachtung davon ausgegangen, dass dieses Risiko kleiner ist als beim kondomgeschützten Geschlechtsverkehr bei serodiskordanten Paaren, bei denen der HIV-positive Partner keine Therapie nimmt.
Wir haben einen guten Überblick darüber, was die „hohen" und was die „niedrigen" Risiken sind, aber nur wenige Untersuchungen haben hierzu konkrete Zahlen vorgelegt. Insbesondere interessieren uns homosexuelle Paare, denn von heterosexuellen Paaren gibt es bereits Kohortendaten. Diese beziffern das Risiko unter Therapie auf 5 Infektionen während 1'100 Personenjahren, oder 0.46 pro 100 Jahre. Wenn die Viruslast beim infizierten Partner unter 400 Kopien sinkt, wurde keine Übertragung mehr beobachtet . Eine weitere, an der Retrovirenkonferenz 2010 publizierte Studie aus Südafrika zeigte, dass die Therapie alleine das Übertragungsrisiko um 90% senkt. Bei Kondomgebrauch sinkt das Risiko um 85% - das heisst: bei heterosexuellen Paaren ist, statistisch gesehen, die Therapie sicherer im Verhüten einer HIV-Übertragung als das Kondom.
Wir wissen, dass richtig angewendete Kondome eine Ansteckung mit hoher Sicherheit verhindern. Wir wissen aber auch, dass Kondome reissen oder abrutschen können, und dass nicht jeder auch jedes Mal Kondome benutzt. Besonders gerne „vergessen" wird das Kondom in festen Partnerschaften - und mit diesen beschäftigt sich die PARTNER-Studie. Untersucht werden auch die Gründe, weshalb in der festen Beziehung auf das Kondom verzichtet wird.
Wer kann teilnehmen?
Mitmachen können alle Paare, hetero- oder homosexuell, wenn:
Aus ethischen Gründen wird den Studienteilnehmern angeraten, beim Sex ein Kondom zu benutzen.
Mitmachen, was bedeutet das?
Während einem Jahr wird alle 3-6 Monate
Was passiert, wenn während der Studie der negative Partner positiv wird?
In diesem Fall wird von beiden eine Blutprobe genommen. Die Viren in beiden Proben werden untersucht: es wird geprüft ob diese sich ähnlich sind. Damit lässt sich etwas zur Wahrscheinlichkeit einer Übertragung innerhalb der Partnerschaft sagen. Diese Untersuchung wird allerdings anonymisiert; das Ergebnis wird den Partnern nicht mitgeteilt.
Warum sollten betroffene Paare mitmachen?
Wenn wir bessere Daten zum Übertragungsrisiko unter Therapie haben, hilft man erstens sich selber, zweitens aber auch anderen betroffenen Leuten. Wir werden in Zukunft bessere Informationen über das Restrisiko einer Übertragung unter Therapie haben, und wir können auch hoffen, die Anzahl neuer Infektionen reduzieren zu können. Das heisst: wir können effektivere Gesundheits- und Beratungsprogramme erarbeiten. Die Studienergebnisse sind also für alle Länder wichtig.
Wo in der Schweiz läuft die Studie?
Bereits angelaufen ist die PARTNER-Studie in Basel, Lugano, St. Gallen und am Universitätsspital in Zürich. Bern folgt in Kürze. Wer mitmachen möchte, sollte seinen Arzt oder seine Ärztin bei der nächsten Konsultation auf diese wichtige Studie ansprechen.
Rekrutierende Zentren: Basel, Bern, Lugano, St. Gallen, Zürich
Fragen zur Studie: study (at) positivrat.ch
Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher
Nächsten Samstag, 3. Dezember findet im Hotel Dolder, Zürich die Benefizveranstaltung Tribute 2 Life statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird der Kanebo-Award 2011, der mit CHF 5'000 dotiert ist, verliehen. Unser Mitglied David Haerry ist für den Preis nominiert und würde das Preisgeld in unser Migrationsprojekt investieren.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie Ihre Stimme David Haerry geben würden. Abgestimmt wird per SMS an 919: Tribute2life David Haerry. Ein SMS kostet CHF 5.-- und es kann noch bis zum 1. Dezember abgestimmt werden.
Vielen Dank und herzliche Grüsse
Positivrat Schweiz
Auch noch 30 Jahre nach der Entdeckung von HIV und AIDS waren die Menschenrechte am High Level Meeting on AIDS (HLM) der UNO ein zentrales Thema. Mitglieder der Zivilgesellschaft erreichten, dass auch in der neuen „Political Declaration on HIV/AIDS“ die Menschenrechte explizit aufgeführt sind und die zukünftigen globalen HIV-Strategien mitprägen.
Im Juni 2011 fand mit dem High Level Meeting on AIDS nach UNGASS 2001 in New York die zweite aussergewöhnliche Generalversammlung zu AIDS der Vereinten Nationen statt. Die UN-Mitglieder blickten zurück auf 10 Jahre HIV-Arbeit und legten mit einer neuen „Political Declaration on HIV/AIDS“ die zukünftige Ausrichtung der HIV/Aids-Arbeit fest. Präsident Joseph Deiss hatte ausdrücklich die Vertreter und Vertreterinnen der Zivilgesellschaft zum ausserordentlich HLM eingeladen. Diese forderten, dass die Declaration 2011 das Einhalten der Menschenrechte für alle explizit betone, klare und quantifizierbare Ziele formuliere und gefährdete Bevölkerungsgruppen benenne.
Gesundheit ist auch ein Menschenrecht
Die Forderung nach Einhaltung der Menschenrechte geht zurück auf den Pionier im HIV/AIDS-Bereich, den Gesundheitswissenschaftler Dr. Jonathan Mann. Gesundheit sei ein Menschenrechtsthema, erklärte Mann, und stellte damit den Link zwischen Menschenrechten und Gesundheit her. Im HIV/AIDS-Bereich sind die Menschenrechte wichtig, weil, so Jonathan Mann 1998, „HIV zu einem Problem der „exclus“ – der Ausgeschlossenen, d.h. derer, die am Rande der Gesellschaft lebten - geworden sei“. Es gelang an der ersten aussergewöhnlichen UNO Versammlung zu HIV/AIDS UNGASS, die Menschenrechte explizit in die „Declaration of commitment“ 2001 zu integrieren. Im Vorfeld von HLM 2011 stand das Integrieren der Menschenrechte in die Declaration auf Messers Schneide.
Beispiel: HIV in der Ukraine
Die HIV-positive Ukrainerin Tatyana Anasiadi sprach in ihrer Eröffnungsrede über die in ihrem Land «am schnellsten wachsende HIV-Epidemie». Sie berichtete, dass eine substitutionsgestützte Behandlung ihr ermögliche, ein normales Leben in Würde zu führen, zu arbeiten und sich um ihren 11-jährigen Sohn zu kümmern. Tatyana erklärte, dass von den 30‘000 Drogenabhängigen in der Ukraine, die Behandlung benötigten, nur 6‘000 Zugang zu antiretroviraler Therapie haben. Weil Drogenabhängigkeit als Straftat gelte, würden den Drogenabhängigen die Behandlung ihrer HIV-Infektion verwehrt und Massnahmen zur Verminderung von HIV-Infektionen wie z.B. Spritzentauschprogramme unterdrückt.
Tatyana plädierte dafür, dass antiretrovirale Behandlung für alle Drogenabhängigen zugänglich gemacht werde. „Mein Leben und meine Gesundheit sowie die Gesundheit von Millionen von Menschen hängen von Ihrer Entscheidung ab“, appellierte Tatyana an die UN-Delegierten. Man solle mit einer „starken“ Deklaration allen Menschen Zugang zu HIV-Behandlung ermöglichen. Mit einer „starken“ Deklaration meint sie eine, die die Menschenrechte garantiert und damit Zugang für alle zu Prävention, Behandlung und Pflege bei HIV/AIDS schafft.
Die Integration der Menschenrechte in die Deklaration ermöglicht Drogenabhägigen weltweit und in Osteuropa, ihr Recht auf antiretrovirale Behandlung einzufordern. In der Deklaration 2011 sind mit den Artikeln 78 – 85 die Menschenrechte enthalten.
UNAIDS Direktor Michel Sidibé beschrieb das HLM als «definierenden Moment» in der Aids-Geschichte und sprach von seiner Vision: «Zero New Infections. Zero Discrimination. Zero AIDS-Related Deaths». Um diese Vision umzusetzen, braucht es zur „starken“ Deklaration 2011 auch den Willen der Regierungen, diese politische Erklärung in konkrete Taten umzusetzen.
Text: Romy Mathys
http://www.unaids.org/en/media/unaids/contentassets/documents/document/2011/06/20110610_UN_A-RES-65-277_en.pdf
POSITIV 2/2011 © Aids-Hilfe Schweiz
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