Aktuell

Der Positivrat ist ein Fachgremium, welches sich für die Interessen der Menschen mit HIV und Ko-Infektionen wie Hepatitis B, C und Tuberkulose einsetzt. Er verfügt über Kompetenzen insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Recht, Lobbying und Kommunikation. Der Positivrat steht in engem Kontakt mit der Aids-Hilfe Schweiz (AHS). Er kann Stellungnahmen abgeben, die nicht zwingend mit denjenigen der AHS übereinstimmen müssen.

Der Positivrat besteht aus Menschen mit HIV, ihren Angehörigen oder Fachpersonen, die sich mit ihnen solidarisieren. Seine Mitglieder verfügen über berufliches oder persönliches Wissen und Erfahrungen in medizinischen, pflegerischen, psychosozialen, politischen oder kommunikativen Belangen.

Der Positivrat ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Zürich. Der Vorsitz wechselt in jährlichem Rythmus.

Vorsitz: Walter Bärtschi
Vize-Vorsitz: David Haerry
Sekretariat: Walter Bärtschi

Ziele

Das Ziel des Positivrats ist die Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit HIV und Ko-Infektionen wie Hepatitis B, C und Tuberkulose. Darunter fallen die Verbesserung der rechtlichen Situation, die Optimierung der medizinischen Versorgung und die Beseitigung von rechtlichen oder sozialen Benachteiligungen sowie die Förderung der wissenschaftlichen Forschung im Bereich HIV/Aids und Ko-Infektionen. Der Positivrat sucht Kontakte zu anderen im In- und Ausland tätigen Organisationen.

Aufgaben 

Der Positivrat setzt jährlich einen Schwerpunkt in den Bereichen Lobbying, Patientenkompetenz und Vernetzung. Er steht mit seiner Fachkompetenz Partnern aus Politik, Industrie sowie anderen Organisationen als Ansprechpartner zur Verfügung, arbeitet mit der Schweizerischen Kohortenstudie zusammen und nimmt die Interessen der Menschen mit HIV und Ko-Infektionen wie Hepatitis B, C und Tuberkulose gegenüber Leistungserbringern und Leistungserbringerinnen wahr.

Der Positivrat begleitet Forschungsprogramme und klinische Studien und wirkt mit bei der Erarbeitung oder Verbesserung von Arzneimitteln. Der Positivrat arbeitet vernetzt mit anderen nationalen und internationalen Organisationen.

Kodex

  • Der Positivrat richtet seine fachliche und politische Arbeit unter Einhaltung bestehender gesetzlicher Vorschriften ausschliesslich an seinen Zielen aus. Die Tätigkeit ist unabhängig von kommerziellen Interessen oder Interessen einzelner Berufsgruppen sowie anderen Organisationen aus Politik und Wirtschaft.
  • Die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen oder Institutionen muss immer im Einklang mit den hier festgelegten Zielen stehen.
  • Die Arbeit des Positivrats soll dokumentiert, transparent und nachvollziehbar sein. Dies beinhaltet auch Vereinbarungen mit Kooperationspartnerinnen, wie der pharmazeutischen Industrie.
  • Der Positivrat steht neuen Denk- und Forschungsansätzen, die eine Verbesserung der medizinischen Versorgung oder der allgemeinen Lebenssituation HIV-positiver Menschen in Aussicht stellen, offen und vorurteilsfrei gegenüber.
  • Der Positivrat achtet bei finanziellen Zuwendungen von Privatpersonen, Firmen und der öffentlichen Hand darauf, dass eine Beendigung der Zuwendungen den Fortbestand des Positivrats nicht gefährden kann.
  • Der Positivrat beachtet die Vielfalt der Menschen mit HIV und ihrer Interessenvertreterinnen und –vertreter und respektiert bei seinen Entscheidungen die unterschiedlichen persönlichen Hintergründe wie Alter, Rasse, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Sprache, soziale Stellung, Lebensform, religiöse, weltanschauliche oder politische Überzeugung. Die Mitglieder des Positivrats verpflichten sich dem respektvollen Umgang miteinander.

Mission Statement
Positivrat Schweiz Mission Statement.pdf

Statuten
Positivrat Schweiz Statuten.pdf

Die überarbeitete HIV-Medikamenten-Broschüre der Aids-Hilfe Schweiz. Broschüre und Tabelle stehen jetzt zum Download bereit:  

Broschüre.pdf
Arzneimitteltabelle.pdf

25 Jahre patientenorientierte Forschung
Sonnenberg Convention Center Zürich
Donnerstag, 14. November 2013 von 14:00 – 17:00

Schweizer HIV-Forschung

  • Auswirkungen der HIV Langzeittherapie
  • HIV und was sich sonst noch sexuell übertragen lässt
  • Hepatitis C: ein neues Forschungsfeld  

HIV-Patienten

  • Was beschäftigt HIV-Patienten heute?
  • Wo und wie engagieren sie sich?
  • Was bringt die Forschung dem Patienten?  

Einladung_WAT_2013.pdf

Berichterstattung über obligatorische HIV-Tests bei Rekruten, NZZ und NZZaS vom

  • 11. November «Armee will HIV-Tests einführen»,  
  • 12. November «Äusserst fragwürdig»,   
  • 1. Dezember «Armee macht Obligatorium für HIV-Tests rückgängig», «Freiwilliges Obligatorium» und   
  • 3. Dezember «Unglaubwürdige Wortklauberei»

Der Positivrat hat die Kommunikation der Armee über die obligatorischen HIV-Tests bei angehenden Sanitätssoldaten mit Befremden verfolgt. Wie wir der Berichterstattung der NZZ und der NZZaS entnehmen, sollen Soldaten, die sich zur Sanität einteilen lassen wollen, obligatorisch einem HIV-Test unterziehen. Weiter sollen Menschen mit HIV, die unter Therapie sind, nach heutiger Praxis in jedem Fall vom Armeedienst ausgeschlossen werden, im Gegensatz zu HIV-positiven Menschen, die keine Medikamente nehmen. Sowohl die Test- als auch die Ausschlusspraxis sind widersinnig, gegenüber Menschen mit HIV diskriminierend, und berücksichtigen den neusten medizinischen Stand nicht.  

Als HIV-Teststrategie hat sich VCT (Voluntary counselling Testing) in der Schweiz seit langem bewährt. VCT beruht auf freiwilligem Testen, das jeweils von einer Beratung durch geschultes Personal begleitet ist, unabhängig vom Resultat. Die meisten HIV-Teststellen in der Schweiz wenden VCT an. Die Praxis der Armee eines als „freiwillig“ deklarierten, aber eigentlich obligatorischen Testens ist nicht mit VCT vereinbar.

Weiter ist nicht einzusehen, warum Menschen, die sich nicht auf HIV testen lassen wollen, oder auch Menschen, die HIV-positiv sind, von irgendwelchen Funktionen in der Armee ausgeschlossen werden sollen. Auch die Sanität sollte hier keine Ausnahme darstellen. Es gibt in der Schweiz keine Berufsverbote für HIV-positive Menschen. Es besteht im zivilen Gesundheitsbereich zu Recht keine Testpflicht auf HIV. Wenn die üblichen Hygiene- und Vorsichtsmassnahmen eingehalten werden, kann eine Übertragung des Virus ausgeschlossen werden. Ein Ausschluss wegen HIV ist wohl auch rechtlich nicht haltbar und ist als diskriminierend zu werten.  

Zudem ist die gegenwärtige Tauglichkeitsprüfung widersinnig. Die Armee ist offensichtlich bezüglich der HIV-Therapie nicht auf dem neusten Stand. Sie sieht vor, Menschen mit HIV unter Therapie in jedem Fall auszuschliessen. Seit 2008, der Veröffentlichung des EKAF-Statements (der damaligen eidgenössischen Kommission für Aidsfragen, heute eidgenössische Kommission für sexuelle Gesundheit EKSG), ist klar, dass Menschen unter funktionierender Therapie nicht mehr infektiös sind, das Virus also nicht mehr weitergeben können. Zudem sind aktuelle Therapien um ein vielfaches verträglicher als noch vor ein paar Jahren. Die Leistungsfähigkeit von Menschen mit HIV, gerade auch unter Therapie, ist sehr hoch. Dies zeigt auch die Tatsache, dass 70 Prozent der Menschen mit HIV in der Schweiz arbeiten, zwei Drittel von ihnen zu hundert Prozent.  

Wir plädieren für eine glaubwürdige Kommunikation unter Einbezug aktueller medizinischer Erkenntnisse. Gerade die Armee hätte eine Vorbildfunktion auch für zivile Arbeitgeber und sollte sich für die Nichtdiskriminierung von Armeeangehörigen einsetzen.

ABSCHALTEN  AUFTANKEN  RELAXEN  BESTIMMEN  MITGESTALTEN 

Du wurdest vor kurzem informiert, dass du dich mit HIV infiziert hast?

Vielleicht bist du sehr überrascht, vielleicht hast du dich aber schon intensiv damit auseinandergesetzt. Im Gegensatz zu früher bedeutet eine HIV-Infektion heute, dass du ein Leben lang mit dieser Infektion lebst. Immer wieder werden Situationen und Fragen auftauchen, mit denen du dich auseinandersetzen musst. Sei es, weil du unsicher bist, ob und wie du es deinem jetzigen oder zukünftigen Freund oder deiner Familie mitteilen sollst. Oder sei es, weil du Fragen hast zu einer kommenden Therapie oder zur Gefahr, andere anzustecken. 

Wir bieten dir ein Wochenende, an dem du dich mit ebenfalls HIV-positiven schwulen Männern austauschen kannst. An diesem Wochenende bestimmst DU, welche Fragen du im Rahmen von Workshops zu Themen des HIV-positiv-Seins angehen möchtest. Die Workshops werden von Fachleuten geleitet, die auch schwul und zum Teil HIV-positiv sind und dir auch bei persönlichen Fragen zur Verfügung stehen. Wir bieten dir eine ungezwungene Atmosphäre und viel Freiraum, um Stoos und die Wellness-Angebote des Hotels zu geniessen. Das ganze Wochenende ist gratis.

Workshopweekend für HIVneudiagnostizierte  
Männer und ihre Partner  
28. NOV. – 01. DEZ. 2013  

Anmeldung und Infos unter:
www.checkpoint-zh.ch
stoos_herbst_D_2013.pdf