Aktuell

Migration – 27. August 2011

Gesundheitsfaktor Migration

Das 2004 vom BAG durchgeführte Gesundheitsmonitoring der Schweizerischen Migrationsbevölkerung (GMM) kommt zu klaren Ergebnissen: Gesundheitswerte, -risiken und –verhalten fallen bei grossen Teilen der Migrationsbevölkerung weniger gut aus als bei SchweizerInnen. Das trifft auch in Bezug auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen zu. Besonders betroffen sind MigrantInnen aus dem südlichen Afrika. Migration an sich macht nicht krank. Migrationszusammenhänge können sich allerdings ungünstig auf die Gesundheit, bzw. das Gesundheitsverhalten auswirken – wie der GMM (1) zeigt. So finden sich z.B. viele MigrantInnen in bildungsferneren Schichten und in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen wieder. Hinzu kommen zum Teil schlechte Umwelt- und ...

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Migration – 27. August 2011

Prävention bei, mit oder durch Subsahara-MigrantInnen? – Von der Partizipation zum Empowerment

Nach der Definition von UNAIDS ist die Schweiz von einer "konzentrierten" HIV-Epidemie betroffen. Das heisst, dass das Virus nicht gleichmässig in der ganzen Bevölkerung verbreitet wurde, sondern in einer oder mehreren Bevölkerungsgruppen deutlich häufiger vorkommt. In der Schweiz gibt es drei Gruppen, bei denen die Prävalenz höher als 5% beträgt: Neben Schwulen und anderen Männern, die Sex mit Männern haben sind es Migrantinnen und Migranten aus Ländern mit generell erhöhter Prävalenz und Menschen, welche Drogen intravenös konsumieren. Die Prävalenz von HIV ist in den Ländern südlich der Sahara in den jeweiligen Bevölkerungen generell erhöht – UNAIDS spricht von einer „generalisierten“ Epidemie. Gruppen von MigrantInnen können – müssen aber nicht – die ...

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Migration – 27. August 2011

"Multiple Partnerschafte sind keine afrikanische Besonderheit"

Dr. des. Divine Fuh ist Ethnologe an der Universität Basel. Er stammt aus Kamerun und befasst sich seit vielen Jahren mit Fragen der männlichen Identität unter jungen Afrikanern, vorzugsweise in seinem Heimatland. Fuh war als Experte auch während mehrerer Jahre in HIV-Präventionsprojekten involviert und hat diverse Institutionen bei der Entwicklung und Lancierung nationaler Projekte beraten. Im Gespräch äussert er sich zum Phänomen multipler Partnerschaften in Afrika. Lieber Herr Fuh, sind multiple Partnerschaften generell verbreitet in den Ländern der Region Subsahara-Afrika? Oder sind sie eine Erscheinung in bestimmten sozialen Gruppen? Soweit ich sehe, ist dieses Beziehungsmuster gerade bei jüngeren Menschen im Altersbereich zwischen ...

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Migration – 27. August 2011

Interkulturelles Übersetzen im Vormarsch

Wenn es um die Gesundheit geht, ist es entscheidend, zu verstehen und verstanden zu werden. Fremdsprachige brauchen daher bei Beratungsgesprächen oder Arztkonsultationen nicht selten interkulturelles Übersetzen – eine Dienstleistung, die in der multikulturellen Schweiz zusehends an Bedeutung gewinnt.  Die Behandlung und Prävention von HIV/Aids ist ein komplexes und sehr sensibles Thema, bei dem vertrauensvolle und differenzierte Gespräche eine zentrale Rolle spielen. Wenn diese Gespräche auch mit den hierzulande lebenden Migranten und Migrantinnen gelingen sollen, ist die Anwesenheit von interkulturellen Übersetzern oder Übersetzerinnen oft unerlässlich. Interkulturelles Übersetzen unterscheidet sich vom herkömmlichen Dolmetschen darin, dass bei Bedarf ...

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Migration – 27. August 2011

5ême Conférence Francophone VIH/SIDA

Casablanca, 28. - 31. März 2010 Gegen 2000 Personen, mehr als die Hälfte davon aus den Ländern des Südens, nahmen an dieser wichtigsten frankophonen HIV/Aids-Konferenz in Marokko teil. Im Zentrum standen Fragen der Therapieversorgung, der Migration und von Stigma und Diskriminierung von HIV/Aids. Wir wissen genug, können wir handeln? Die HIV-Therapie ist zentral für die Lebens- und Gesundheitserwartung von Menschen mit HIV und gleichzeitig spielt sie für die HIV-Prävention eine wichtige Rolle. Für die Ausweitung der Therapieversorgung stellen sich für die Länder des Südens aber weiterhin grosse Herausforderungen. Und dies in einer Situation, in der zu jeder therapierten Person zwei neu Infizierte hinzukommen. 2005 setzten sich die ...

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Therapie & Gesundheit – 27. August 2011

Übertragungsrisiken unter HIV-Therapie

Im Januar 2008 publizierte die Eidgenössische Kommission für Aidsfragen (EKAF) das vieldiskutierte Positionspapier zum Transmissionsrisiko unter Therapie bei Menschen mit HIV. In der Zwischenzeit hat sich seitens der Forschung bereits einiges getan. Insgesamt wird der Standpunkt der EKAF bislang bestätigt. An der Conference of Retroviruses and Opportunistic Infections (CROI) im Februar 2010 wurden zu diesem Thema zwei aufschlussreiche Studien präsentiert. In der ersten untersuchte eine Forschergruppe aus San Francisco die Hypothese, ob eine Senkung des Community Viral Load (CVL), also der Viruslast in der Gesamtbevölkerung, mit einer Reduktion der Neuinfektionen einherginge.(1) Das-Douglas und Kollegen gelang der Nachweis, dass von 2002 bis 2008 der CVL sowohl ...

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