Aktuell

Therapie & Gesundheit – 01. Dezember 2015

Hepatitis C: Auch Daclatasvir wird zukünftig schon ab Fibrosestadium 2 vergütet

Mit der Ausweitung der Limitatio für Daclatasvir (Daklinza©) per 1. Dezember 2015 (bisherige Vergütungen waren limitiert auf die Fibrosestadien 3 und 4, sprich Stadien mit schweren Leberschädigungen) können alle aktuell zugelassenen neuen Hepatitis-C-Medikamente bereits bei einem mittelschweren Leberschaden (Fibrosestadium 2) eingesetzt werden. Wie heute bekannt gegeben wurde, wird die Monatspackung um rund 2000 Franken günstiger und kostet neu 9‘634.10 Franken. Dies ist vor allem für Patienten mit einer Hepatitis-C-Infektion mit dem Genotyp 3 eine gute Botschaft, da Daclatasvir (kombiniert mit Sofosbuvir (Sovaldi©)) bei diesen Patienten eine wichtige Behandlungsoption darstellt. Diese Limitatio-Erweiterung stellt einen weiteren Schritt in Richtung der angestrebten ...

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Migration – 01. Dezember 2015

Antiretrovirale Therapie ART und Migration: Probleme und Lösungsvorschläge

Das Migrationsprojekt des Positivrats hat im Bereich ART und Migration gemeinsam mit den involvierten Fachpersonen und Betroffenen Probleme beschrieben und Lösungsvorschläge dazu entwickelt. Durch Interviews wurden Probleme herauskristallisiert und im Rahmen von Roundtable-Gesprächen Lösungsvorschläge dazu erarbeitet. Das Migrationsprojekt hat Probleme mit ART aus der Perspektive von medizinischen Fachpersonen der Schweizerischen HIV-Kohorte, aus derjenigen von Sozialberatenden der Aids-Hilfen und aus derjenigen von afrikanischen Patienten beschrieben. Diese unterschiedlichen Perspektiven werden auch in der Gewichtung der Probleme deutlich. Für medizinische Fachpersonen stehen Probleme rund um das sprachliche Verständnis und das Verstehen von ART generell im ...

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Kohorten-News POSITIV – 01. Dezember 2015

Neues aus der Kohortenstudie SHCS Mehrfacherkrankungen und kardiovaskuläre Risiken bei Menschen mit HIV – Wer raucht, hat mehr davon 1

Die durch Aids verursachte Sterblichkeit hat dank der Therapie massiv abgenommen. Aber bestimmte gesundheitliche Aspekte von Menschen mit HIV würde man gern mit der HIV-negativen Bevölkerung vergleichen. Das ist nicht einfach, weil gute Kontrollgruppen fehlen. Den SHCS-Autoren ist ein Vergleich mit der CoLaus Kohorte aus Lausanne und den FIRE-Daten gelungen. Die Resultate sind interessant und zum Teil überraschend. Immer wieder wird die Lebenswartung von Menschen mit HIV diskutiert. Die Befürchtung, dass HIV-Patienten schneller alt werden und allgemein gebrechlicher sind als die Normalbevölkerung ist verbreitet. Menschen mit HIV sterben heute nur noch selten an den typischen, aids-definierenden Erkrankungen. Sie werden älter und entwickeln Mehrfacherkrankungen ...

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Positionen – 01. Dezember 2015

Love Life – Quo Vadis?

Die letztjährige LOVE LIFE-Kampagne hat einiges an Kritik provoziert und viel Aufmerksamkeit erhalten. Dieses Jahr ist es auffällig still. Doch wie steht es um die aktuelle Kampagne? Ein schweissbedeckter Mann oder eine fiebrig schwitzende Frau in weissen Bettlaken sind zurzeit auf Plakaten zu sehen. Vier Beine schauen unter der Bettdecke hervor. Dazu der Claim “Fieber nach Sex ohne Gummi? Sprich mit deinem Arzt über HIV.” So sieht die neue LOVE LIFE-Kampagne aus. Zielpublikum: Allgemeinbevölkerung, also Herr und Frau Schweizer. Während die letztjährige Kampagne durch nackte Haut zu provozieren suchte, erfolgreich der alten Werber-Weisheit „Sex sells“ folgend – bleibt es dieses Jahr auffällig still. Wir wollen trotzdem Stellung nehmen. An den ...

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Positionen – 01. Dezember 2015

Die Prä-Expositionsprophylaxe PrEP – warum wir sie wollen

Position Positivrat Schweiz Die WHO empfiehlt sie, die European AIDS Clinical Society will sie, die Amerikaner machen es schon lange – Wir wollen die PrEP für die Schweiz. Wenn sich fast alle einig sind, müsste man eigentlich kein Lobbying machen. Aber beim Thema PrEP ist schon immer alles anders gewesen. Noch selten hat ein Thema über so viele Jahren immer wieder dieselben Kontroversen produziert. In der Schweiz ist die Debatte in vollem Gang, und beim eigentlichen Zielpublikum, den Männern, die Sex mit vielen Männern haben und die es mit dem Gummi drum nicht immer schaffen, ist sie noch gar nicht angekommen. Wer soll eine PrEP kriegen? Alle HIV-negativen Männer und Transgender, die Sex mit Männern haben...

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Therapie & Gesundheit – 01. Dezember 2015

EACS – Community Session zur PrEP – 22. Oktober 2015

Die European AIDS Treatment Group EATG führt am Kongress jeweils eine Community Session zu einem frei bestimmten Thema durch. Heuer war das Thema PrEP, so wird die Prä-Expositions-Prophylaxe meist genannt. PrEP bedeutet, dass man präventiv Substanzen verabreicht, die in der HIV-Therapie verwendet werden, um eine HIV-Infektion zu verhindern. Es ist also klar eine präventive Massnahme. In diversen Vorträgen ging es um die Kosteneffizienz der PrEP, die nachgewiesen zu sein scheint. Es wurden verschiedene prophylaktisch sinnvolle Settings diskutiert, um diese Technik gezielt einsetzen zu können. Z.B. werden die meisten MSM diese nicht benötigen. Hingegen soll sie bei Männern eingesetzt werden können, die offensichtlich mit konventionellen Präventionstechniken Mühe ...

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Therapie & Gesundheit – 01. Dezember 2015

Neue EACS Behandlungsrichtlinien Zum ersten Mal seit 2006 sind sich alle einig: Alle HIV-positiven Menschen sollen sofort behandelt werden

Die Gesellschaft der europäischen Kliniker aktualisiert jeweils im Oktober die Behandlungsrichtlinien. Die an der Europäischen Aids-Konferenz in Barcelona veröffentlichten EACS Richtlinien werden stark beachtet, weil sie den Konsens der Europäer abbilden und sehr praxisorientiert geschrieben sind. Wenig überraschend empfehlen nun auch die Europäer die sofortige HIV-Therapie für alle Menschen mit HIV. Damit ist der alte Streit „wann beginnen“ beigelegt. Weiterhin ist keine Harmonie beim „womit“ in Sicht.   HIV Therapie „Wann wir beginnen sollen, das war für einmal der einfachste Teil der Arbeit“, meint Dr. José Gatell bei der Präsentation der neuen Richtlinien. Auch Europa hat bei der START-Studie mitgemacht (

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Positionen – 21. Oktober 2015

Diese Woche in Barcelona: Die 15. Europäische Aids-Konferenz

Alle zwei Jahre im Herbst ist es soweit: Die europäische Aids-Konferenz geht mit 3-4’000 Delegierten über die Bühne. Nach Belgrad 2011 und Brüssel 2013 ist heuer Barcelona an der Reihe.  Die Austragungsorte müssen nicht mit dem Buchstaben B beginnen – jede grössere europäische Stadt mit einem guten Konferenzzentrum kann sich bewerben. Trotzdem ist der Austragungsort mit Spanien heuer besonders passend. Spanien erlebte in der Wirtschaftskrise einige Probleme im Gesundheitssystem (dieses fällt unter die Kompetenz der Regionen), und Spanien hat sehr viele mit Hepatitis-C koinfizierte Patienten. Damit ist ein wichtiger Schwerpunkt der Konferenz bereits genannt. Die neuen HCV-Medikamente sind auch in Spanien sehr wichtig, doch mit dem Therapiezugang ...

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Positionen – 21. Oktober 2015

Endlich: Swissmedic darf mit der European Medicines Agency (EMA) vertrauliche Informationen austauschen

Fast 23 Jahre nach dem EWR-Nein kann die Swissmedic endlich vertraulichen Informationsaustausch mit den europäischen Behörden pflegen. Die am 10. Juli 2015 unterzeichnete Vereinbarung verbessert die Arzneimittelüberwachung in der Schweiz.   Ganz im Stillen erschien Ende Juli eine lapidare Meldung auf der Swissmedic Webseite – kaum eine Zeitung hat die Nachricht zur Kenntnis genommen. Möglicherweise wollte die eine oder andere Seite die Neuigkeiten so diskret wie möglich verbreiten. Für die Schweizer Patienten ist die seit langem angestrebte Vereinbarung aber ein echter Durchbruch. Ein wenig Hintergrund: Alle europäischen Länder, inklusive der EFTA-Mitglieder Liechtenstein, Norwegen und Island, arbeiten seit 1995 mit der europäischen ...

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